SANIERUNG BEZIRKSRATHAUS BAD CANNSTATT. RENOVATION OF THE BAD CANNSTATT DISTRICT TOWN HALL. - Студенческий научный форум

XIII Международная студенческая научная конференция Студенческий научный форум - 2021

SANIERUNG BEZIRKSRATHAUS BAD CANNSTATT. RENOVATION OF THE BAD CANNSTATT DISTRICT TOWN HALL.

Новикова Е.Д. 1, Косован О.Л. 1
1ВлГУ
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Abstract: This article presents a description of the town hall of the district of BAD-Kanstatt, also called "Kanstatt", located in the city of Stuttgart in western Germany. The story of the construction and history of the construction of the town hall, geographical location, some historical factors.

Keywords: City hall of the district BAD-Cannstatt, culture, history, architecture, renovation, construction.

Das Bezirksrathaus Bad Cannstatt ist heute leistungsfähiger als in den 500 Jahren seines Bestehens. Das Architekturbüro Manderscheid hat das Denkmal modern und bauphysikalisch robust interpretiert, seinen Charme erhalten und seinen Charakter intensiviert. DasBadCannstatterBezirksrathauswurde1490/91erbaut.NachdemErgebnisderBauforschungwurdees vermutlichalsKornhausundMarktgebäudegenutzt. ImStadtkreisStuttgartistesdasmitAbstandgrößteerhaltenespätgotischeFachwerkgebäude–durchausvergleichbarmitdenRathäusernvonEsslingenundTübingen.Seine klareGrundriss-undFassadengestaltungalsSpeicherwurde damalsaufhohemNiveaugeplantundhandwerklich-konstruktivumgesetzt.SeineStrukturvonfünfmaldreiAchsquadratenmitMittelflurerlaubteeineüber500Jahrelange Nutzung.WährenddieserZeitwurdeesmehrfach grundlegendumgebautundsaniert,auchumgravierende Setzungsschädenauszugleichen.DenneineEckeliegtüber einerDolineundistumca.80cmabgesunken.ImLaufeder JahrewarenauchdieBödenimGebäudedeshalbteilweise aufgefüllt worden.

Denkmalgerechte Sanierung

Seit 1966 ist das Rathaus ein im Denkmalbuch eingetragenes Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung. Schützenswerte Bauteile sind u. a. die historische Holz- und Fachwerkkonstruktion der Decken, Wände und des Dachstuhls,diebesondereAusbildungeinigerHolzstützen und Unterzüge, Teile der Innenputze und der Glockenstuhl mit der Uhr. Bei der Sanierung wurden die Belange des Denkmalschutzes auf ebenso hohem Niveau erfüllt wie die der Bauherren. Es wurden ein neuer Eingang von Osten, eine Infotheke, ein Fahrstuhl und ein neues Treppenhaus eingebaut, das Fundament aufwendig verstärkt, Brand- und Schallschutz nachgebessert und neueBüroflächen geschaffen. Auch der Energieverbrauch wurde halbiert. Das Gebäude ist nun klarer, markanter und nach allen Himmelsrichtungen geöffnet. Die städtebaulich wichtigeFassadeRichtungMarktplatzwurderepräsentativ umgestaltet.AuchdiehistorischgroßzügigenInnenräume des denkmalgeschützten Gebäudes stellte die Sanierung wieder her. Heute sind sie licht und hell. Architektonisch sindnichtnurunterdemDachschöneRäumeentstanden. ZudemziehenneueDetailsdieAufmerksamkeitaufsich.

Städtebau

WährenddesEntwurfsprozesseswaresrelativschnellklar, denaltenAnbauaufderOstseite,derNebenräumebeherbergt hatte, abzubrechen. Um diese und weitere Räume unterzubringen, entwarf das Architekturbüro einen modernenAnbauinFormeinerEllipseaufdemMarktplatz.In derFolgewurdezwischendemelliptischenAnbauundeinem Ausbau des erstenDachgeschosses abgewogen. Um den Blick aufdie denkmalgeschützte Stadtkirche freizuhalten, wurde der Dachgeschossausbau weiterbearbeitet und im Osten ein neues Portal geschaffen. Es verleiht der Fassade eine repräsentativeErscheinungundstärktdieräumliche Verbindung zum gegenüberliegenden Verwaltungsgebäude.

Statik

Der Dachgeschossausbau hatte weitreichende statische Folgen: Im ersten Dachgeschoss kamen Nutzlastenhinzu;zudemwurdenalleneuenDeckenkonstruktionen aus Brand- und Schall- schutzgründen schwerer. Dadurch wurde eine aufwendige Verstärkung der Bestandskonstruktion notwendig. Woesging,wurdederwiderErwarten umfangreicheBestandanhistorischen BauteilenwieLehmwickelundDielen erhalten. Da sich das Haus an seiner südöstlichen Ecke um 80 cm gesenkt hatte, waren das dortige Fachwerk und das Treppenhaus stark deformiert. Ein Betonturm, der an ihrer Stelle ins Gebäude eingesetzt wurde,überträgt die Kräfte in eine neueAbfangung. Die alten Fundamente wurden hier unterfangen und durch vorgespannte Streichbalken verstärkt. Eine brückenartig auskragende FundamentkonstruktionleitetdieLastdesBetonturms über Gründungspfeiler in den tragfähigen Neckarkies. Der Turm wurde in die historischeStruktur von fünf mal drei Achsquadratenmit Mittelflureingepasst. Der Dachstuhl darüber konnte erhaltenbleiben.

Für das Bauen im Bestand ist eine solide Kenntnis der vorhandenen Konstruktionund der vorhandenen Baustoffe unerlässlich. Nicht selten ist die rechnerische Lebensdauer unserer Bestandsbauwerke erreichtodersogarüberschritten.Füreine Instandhaltung,InstandsetzungoderUmnutzung muss die Qualität und Leistungsfähigkeit der vorhandenen Materialien wie Beton, Mauersteine und Mörtel ausreichendbekanntsein.Diesistnurmitder gezielten Entnahme von Materialproben und der Ermittlung der maßgebenden physikalischen Parameter im Labor möglich. In diesem Beitrag wird anhand von Praxisbeispielen die Herangehensweise bei der Probennahme und Baustoffprüfungerläutert.

In den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg von Baumaßnahmenim Bestand zu beobachten und auch zukünftig zu erwarten. Für eine zielgerichtete Planung der Umbau-und Sanierungsmaßnahmen ist die AbschätzungoderBestimmungdermaßgebenden physikalischen MaterialeigenschaftendervorhandenenBauteile unabdingbar.DabeibirgtdieAbschätzungderEigenschaftenlediglichüber Annahmen ein sehr hohes Unsicherheitspotenzial.Einedeutlichsicherere Methode ist die Bestimmungrelevanter Parameter durch gezielte Bauteil- entnahmenundPrüfungdertatsächlichenMaterialeigenschaften.

Dabei werden die Prüfstellen in enger Zusammenarbeit mit dem Planer (insbesondere mit dem betreuen - den Statiker) und einem erfahrenen Prüfinstitut in ausreichendem Umfang andenrelevantenBauteilenfestgelegt. Die Bauteilproben bestehen im Normalfall aus Mauersteinen und Lagerfugenmörtelproben, an denen folgende Eigenschaften bestimmtwerden:

Baustoffart,

Abmessungen,

Rohdichte,

Druckfestigkeit usw.

Anhand dieser Eigenschaftenkönnen Aussagen wie z. B. zurGrundspannung σ0 in Anlehnung an die DIN 1053-1 getroffen werden.

Die Entnahme der Materialproben solltenurvonqualifiziertemPersonal vorgenommen werden. Damit wird sichergestellt,dasseinmöglichstschonender Eingriff in das Bauwerkerfolgt, die Proben repräsentativ sind und durchdieEntnahmekeinerelevanten SchädenandenzuprüfendenMaterialproben sowie dem Bauwerk entstehen. Weiterhin können durcherfahrenes Personal baulicheBesonderheiten sowie die vorgefundenen konstruktivenGegebenheiten(z.B.vorhandener Mauerwerksverband) ordnungsgemäß aufgenommen, dokumentiert undbewertetwerden.

BeimVorfindenvonanderenbaulichen Gegebenheiten als im Vorfeld angenommen, muss entsprechend reagiert werden können. Dies sollanhandderfolgendenBeispieleverdeutlicht werden.

Untersuchungsbeispiele Kasernenbauten

Bei einem Kasernenbau, erbaut um ca. 1950, sollte eine Umnutzung zu altersgerechtem und barrierefreiem Wohnraum mit eventueller Aufstockung realisiert werden.

In Vorbereitung der Planung mussten die statischen Parameterdes Mauerwerks bestimmt werden. Als Wandbaustoff wurdekleinformatiges Ziegelmauerwerk angenommen.Entsprechend dieser Annahme wurden ein Prüfkonzept und ein Angebot erstellt sowie die Entnahmen vor Ort vorbereitet.

Auf Wunsch des Planungsbüros solltenandemzuuntersuchendenGebäude aus jedem der zwei Eingangsbereiche im 1. OG Materialproben entnommen und untersucht werden. EswurdenjedreiPrüfstellen(Außenwand Giebelseite und Außenwand lange Seite sowie Innenwand) festgelegt. Bewährt hat sich hierbei dieEntnahmevondreiMauersteinenundLagerfugenmörtelproben proPrüfstelle.

Bei der Entnahme aus der Innenwandwurdeerwartungsgemäßkleinformatiges Ziegelmauerwerk (HLz 2DF) vorgefunden.

Bei der Freilegung desMauerwerks an den Außenwänden wurde jedoch entgegen den Erwartungen großformatiges Hohlblocksteinmauerwerk aus Leichtbeton festgestellt. Nach Absprache mit dem zuständigen Planungsbüro wurden die Entnahmen von insgesamt drei großformatigenMauersteinen aus beiden Außenwandprüf- stellen verteilt über die gesamteWand festgelegt und die geplanten weiteren Entnahmen im zweiten EingangsbereichaufdasErdgeschossverlegt.

Die Entnahme von großformatigen Mauersteinen (ca. 500 x 300 x 240 mm) ist natürlich mit einem hohen Mehraufwandundeinemerheblichen Eingriff in das Bestandsmauerwerk verbunden.

Bei der Entnahme im EG des zweiten Eingangsbereichs wurde an allenPrüfstellenwiederkleinformatiges Ziegelmauerwerk vorgefunden. Eine solcheMischbauweiseinnerhalbeines Gebäudes wirft natürlich Fragen auf. Daher wurden auf Vorschlag des mit der Entnahme betrauten Ingenieurs zusätzlichdasMauerwerkderAußenwände in diesem Eingangsbereichim

1.OGunddasMauerwerkderAußenwändeimEGdesanderenEingangsbereiches freigelegt und die Feststellungen erfasst unddokumentiert.

Dabei stellte sich heraus, dass die Außenwände des untersuchten Gebäudes im EG als Ziegelmauerwerk und im 1. OG als großformatiges Hohlblocksteinmauerwerk aus Leichtbeton ausgeführt worden waren. Das ist eine durchaus übliche und oft praktizierte Bauweise. Die bei den nachfolgenden Untersuchungen festgestellten erheblichen Unterschiede in der Mauerwerksfestigkeit sind wichtige Informationen für eine zielgerichtete Planung, insbesondere hinsichtlich Lasterhöhungen aufgrund vonAufstockungen.

Literatur

1.Altbausanierung 12. Erfolgreich sanieren - normativ oder sachverständig? - 28. Hanseatische Sanierungstage vom 2. bis 4. November 2017 im Ostseebad Heringsdorf/Usedom. Verlag: BuFAS e. V.

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