Ob Sie einen Balkon anbauen oder schon beim Hausbau mit einplanen – eine Genehmigung brauchen Sie in jedem Fall. Ein Balkon erweitert die Wohnfläche von Haus oder Wohnung, selbst auf kleinem Grundstück. Ob Holzbalkon oder Balkongeländer: Wie Ihnen ein Anbau ohne Schwierigkeiten gelingt, haben wir hier für Sie zusammengefasst. So schaffen Sie sich Ihren Platz an der Sonne: Die meisten Menschen, die vom Leben auf dem Land träumen, haben trotzdem gute Gründe, in der Stadt zu wohnen. Vielen wäre mit ein paar Quadratmetern Freiheit schon geholfen – der „Terrasse“ vor der Wohnung, auch im dritten Stock. Der Balkon erlaubt die kleine Flucht aus engen Räumen, manchem kann er sogar Garten und Ausflüge ersetzen, mitunter sogar den Kurzurlaub.
Wer neu baut, kann Balkone optisch wie statisch am besten mit dem Haus verbinden. Überlegen Sie deshalb frühzeitig, ob Sie Balkone wollen. Nachträglich einen Balkon anzubauen macht Arbeit und Dreck – und kann die Freisitz-Kosten leicht verdoppeln.
Ein Balkon ist immer genehmigungspflichtig: Informieren Sie sich zuerst beim zuständigen Bauamt und reichen dann einen Bauantrag mit Baubeschreibung, Lageplan, Ansichten und Grundriss ein. Das Formular sollte von einem berechtigten Architekten oder Handwerksmeister unterzeichnet sein.
Bevor Sie einen Balkon planen: Erkundigen Sie sich bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung nach dem Bebauungsplan und möglichen Einschränkungen. Wenn Sie einen Zimmermeister aus Ihrer Region beauftragen, sind Sie auf der sicheren Seite: Er kennt die Vorschriften, übernimmt Entwurf, Planung und Bau und kümmert sich um den reibungslosen Bauablauf.
Wenn Sie eine Eigentumswohnung haben, brauchen Sie die schriftliche Zustimmung der Miteigentümer. In vielen Fällen beschließt die Gemeinschaft sogar, vor jede Wohnung einen Balkon anbauen zu lassen. Der Aufwand ist kaum größer, und die Kosten können sich um mehrere tausend Euro reduzieren.
Balkongeländer können grundsätzlich auf, an oder unter der Balkonplatte oder an den Stützen montiert werden. Um Spannungen und Risse zu vermeiden, sollten sie jedoch nicht an der Hauswand befestigt werden.Das Balkongeländer dient in erster Linie der Sicherheit und hat den statischen Erfordernissen zu genügen und absturzsicher zu sein: Ab einer Absturzhöhe von einem Meter sind 90 Zentimeter Geländerhöhe vorgeschrieben, ab zwölf Meter Absturzhöhe muss die Brüstung 1,10 Meter hoch gebaut werden.
Ein Architekt achtet schon beim Entwurf darauf, dass sich der Anbau optisch gut in das Gesamtkonzept des Gebäudes einpasst unter der Berücksichtigung der vorhandenen Bausubstanz. Ein weiterer Vorteil: Er kennt die rechtlichen Auflagen und nimmt dem Bauherrn einen Teil der Behördengänge ab. Auch in finanziellen Fragen schafft der Architekt Klarheit: Er holt von verschiedenen Firmen Angebote ein und hilft bei der Auswahl. In der Bauphase überwacht er den Ablauf und garantiert, dass der Balkon einwandfrei angebaut wird.
Man stellt und hängt Balkone vor Fassaden, ohne Balkonplatte und Geschossdecke zu verbinden (angedockte Plattform) – das bedeutet keine Wärmebrücken. Wer sich für die früher übliche aus der Wand ragende Kragplatte (auskragende Platte) entscheidet, sollte sie mit einem wärmegedämmten Bewehrungskorb thermisch abtrennen.
Betonplatte oder Holzbalken durchstoßen die Außenwand, also die luftdichten Ebenen der Gebäudehülle – problematisch wegen der Energieverluste über Wärmebrücken und wegen Bauschäden, die an den Durchbrüchen entstehen können. Diese Balkon-Konstruktion findet sich an vielen Altbauten – wer die Fassade ohnehin modernisiert, sollte über Abriss der Kragplatte und Neubau einer energetisch günstigeren Konstruktion nachdenken. Kluge Planer vermeiden diese Konstruktion oder dichten die Durchdringungen der Außenhülle allseitig luftdicht ab – die Handwerker sollen hier besonders sorgfältig arbeiten.
Ein Balkon, der frei vor der Fassade steht. Die Konstruktion lässt die luftdichte Ebene der Gebäudehülle unversehrt und entkoppelt zudem den Balkon schalltechnisch von der Geschossdecke: Schritte und Stühlerücken übertragen sich nicht über die Decke auf angrenzende Wände. Die Konstruktion ist simpel: Senkrechte Stützen tragen waagerechte Balken, auf denen eine tragende Schalung ruht. Man verwendet hierfür Holzplatten oder Holzwerkstoff – ihre Statik ist nachzuweisen wie die gesamte Konstruktion einschließlich Aussteifung.
Nach Süden und ins Grüne ist prinzipiell ein gute Lösung. Nach Norden und zu lauten Straßen hin gerichtete Balkone kann man kaum bewohnen. Ostbalkone bieten an heißen Sommertagen ein kühles Plätzchen und werten auf dieser Seite gelegene Wohnküchen auf. Wer auf der Westseite Sonnenuntergänge genießen will, sollte bedenken, dass die so genannte Wetterseite stärker Wind und Regen ausgesetzt ist.
Wer unterm Balkon keinen nassen Kopf bekommen möchte, muss das Regenwasser in Rinnen auffangen. Letztere genügen bei wenig Regen und überdachten Balkonen.
Литература:
http://www.de-portal.com/ru/nemezkij-jazyk/pressa-na-nemezkom/stroitelstvo-dom-sad.html
https://www.hausundmarkt.de/
https://issuu.com/schluetersche/docs/hum_06-07_2018_epaper?e=25375043/61942821